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Waldbaden – der neue Gesundheitstrend?!

Kennen Sie das auch – der Arbeitstag war eigentlich wieder viel zu lange und eine richtige Pause haben Sie sich auch nicht gegönnt. Zum Mittag nur einmal schnell ein Fertiggericht aufgewärmt und auf den Knopf der Kaffeemaschine gedrückt… „Schließlich muss ich ja heute noch den Stapel Akten für den Chef fertigmachen.“ Oder Sie befinden sich möglicherweise gerade im Homeoffice. Da kommt die Bewegung oftmals zu kurz.
Wie wäre es einmal mit Waldbaden, dem Gesundheitstrend aus Japan, der mittlerweile auch in Deutschland immer beliebter wird. Keine Angst, Sie müssen dazu nicht einmal die Joggingschuhe anziehen.

Bildbeschreibung: Bild 1 zeigt eine Allee von Bäumen, das heisst, rechts und links eines Waldweges sind Baume in vollem Grün zu sehen. Die Sonne scheint in den Wald herein und wirft teilweise Schatten auf den Weg. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 1: Baumallee
Photo by Peter H. on Pixabay

Jetzt fragen Sie sich vielleicht:

„Waldbaden – was ist das denn?“

Das Wort Waldbaden ist abgeleitet vom japanischen „Shinrin Yoku“, was übersetzt „Baden im Wald“ bedeutet. Gemeint ist damit aber keineswegs das Baden in einem See sondern der Aufenthalt im Wald, das Eintauchen in dessen Atmosphäre und damit verbunden das ganz bewusste Erleben des Waldes mit allen Sinnen.

Wie funktioniert Waldbaden?

Beim „Baden im Wald“ bewegt sich ein Mensch bewusst und in Ruhe durch den Wald. Dabei nimmt der Besucher die wohltuende Atmosphäre des Waldes in sich auf, er nimmt ihn mit allen seinen Sinnen wahr. Dies geschieht beispielsweise durch das Spüren des Windes auf der Haut, das Hören von Vogelgezwitscher oder das Rauschen der Baumwipfel. Außerdem lassen sich im Wald oftmals noch andere Tiere, wie Eichhörnchen, Schmetterlinge, Rot – oder Schwarzwild oder vielleicht sogar Ameisenhügel entdecken.

Der Wald sieht zu je nach Jahreszeit ein wenig anders aus und es lohnt sich jederzeit ein Besuch. Im Winter sind die Bäume manchmal mit Schnee bedeckt und im Frühjahr ist das erste Grün der Blätter zu beobachten. Ein „Blätterdach“ spendet bei sommerlicher Hitze wohltuende Kühle und funktioniert als Schattenspender, bevor sich im Herbst die Blätter der Laubbäume in den unterschiedlichsten bunten Farben zeigen und mit zunehmendem Wind zur Erde tanzen. Anschließend kündigt Nebel den bald zu erwartenden Winter an. So kann der Kreislauf der Jahreszeiten wieder neu beginnen…

💡 Und haben Sie schon einmal die Rinde eines Baumes gefühlt oder diesen gar umarmt? Probieren Sie dies gerne einmal aus und lassen Sie die Energie des Baumes auf sich wirken.

Bildbeschreibung: Bild 2 zeigt die Rinde einer Kiefer. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 2: Kiefernrinde
Photo by S. Hermann & F. Richter on Pixabay

Wer es gerne etwas „sportlicher“ mag, der kann im Wald auch Yoga praktizieren oder sich in einen Wald begeben, in dem sich Lehr – und Bewegungspfade befinden.

Wo kann man Waldbaden?

💡 Waldbaden kann in jedem Wald oder sogar Park praktiziert werden. Dazu müssen Sie nicht verreisen. Suchen Sie sich einfach einen Wald oder Park bei Ihnen zu Hause in der Nähe und probieren Sie es aus. Natürlich spricht auch nichts dagegen, wenn Sie sich in Ihrem nächsten Urlaub einen Wald dazu aussuchen.

Für wen eignet sich Waldbaden?

💡 Waldbaden kann von Menschen jeden Alters, vom Baby bis zum Senior, für Singles, Paare oder Familien, privat genauso wie für Unternehmen, zu jeder Tages – und Jahreszeit, wenn gewünscht, praktiziert werden. Es ist grundsätzlich für jeden geeignet.
Darüber hinaus kann Waldbaden auch mit Tieren, wie zum Beispiel mit Hunden oder Pferden erfolgen.

Was kostet Waldbaden?

💡 Waldbaden kann jeder einfach so für lau, also kostenfrei genießen. Wer sich aber von Experten das Thema Waldbaden noch ausführlicher erklären lassen möchte oder an geführten Waldwanderungen teilnehmen möchte, auf den kommen dann sogenannte Kursgebühren zu.

Wie oft und wie lange sollte man Waldbaden?

Geht ein Mensch nur kurz in den Wald, so kann sich das schon positiv auf seine Stimmung auswirken. Damit aber Körper und Geist wirklich vom „Waldbaden“ profitieren können, sollte genügend Zeit eingeplant werden, wenigstens 2 bis 4 Stunden, besser noch ein ganzer Tag. Dann erst entfaltet sich die positive Wirkung des Waldes. Wer das nicht kann, dem sei gesagt, dass auch zweimal pro Woche je zwei Stundenausreichen, um unter anderem die Abwehrzellen im Blut um 50% zu erhöhen.1siehe Waldbaden: 6 Tipps für neue Kraft aus der Natur lernen.net)

Warum ist Waldbaden gesund?

💡 Waldbaden ist nachgewiesenermaßen gut für die Gesundheit – also für Körper, Geist und Seele. Es wirkt positiv gegen Stress und Krebs und sorgt für mehr Achtsamkeit in Bezug auf das eigene Wohlbefinden. Durch das Einatmen der winzigen Moleküle, die die Bäume an die Luft abgeben, wird das menschliche Herz-Kreislaufsystem und damit auch das Immunsystem gestärkt.2siehe: Waldbaden: 6 Tipps für neue Kraft aus der Natur lernen

Barrierefreies Waldbaden? – Erklärungen dazu am Beispiel des 1. Kur- und Heilwaldes Europas

Seit Ende 2016 befindet sich der 1. Kur- und Heilwald in Deutschland auf der Insel Usedom. Es ist der Heringsdorfer Küstenwald, dessen 187 Hektar regelmäßig von Einheimischen, Patienten der Rehakliniken sowie Gästen und Touristen als Ort der Ruhe, Erholung, zum Entspannen aber auch zum Waldbaden aktiv genutzt.3siehe https://www.kur-und-heilwald.de/

Hier brauchen Sie nicht lange im Wartezimmer zu sitzen, wie bei einem Arzt. 💡 Der Wald als „natürlicher Arzt“ ist immer für Sie geöffnet. Also, wann immer Ihnen danach ist, treten Sie ein und lassen Sie sich helfen – besonderes bei Atemwegs- und Hauterkrankungen und Erkrankungen des Bewegungssystems.
Seine heilenden Kräfte aber wirken auch bei Schlaflosigkeit, Erschöpfung oder Depression und können bei rechtzeitiger Anwendung möglicherweise sogar einen Burnout verhindern.

Bildbeschreibung: Auf Bild 3 zeigt Claudia auf den Schriftzug Kur - und Heilwald der sich auf dem hellgrünen Eingangsschild in Form eines Laubbaumes befindet. Dieses Schild steht am Eingang von Europas 1. Kur- und Heilwald in Heringsdorf auf Usedom. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 3: Eingang zum 1. Kur- und Heilwald Europas
© Mobilfuchs

Ein längerer Aufenthalt im Wald befreit nicht nur den Kopf von negativen Gedanken, sondern erfrischt auch die Seele und den Körper. Hier im Heringsdorfer Küstenwald finden Sie, neben Ruhe und Entspannung, ein angelegtes und nach Schwierigkeitsgraden gekennzeichnetes Wegenetz, was alle Waldbesucher zum Bewegen motiviert. Darüber hinaus wurden im Wald an verschiedenen Plätzen Tafeln angebracht, die nicht nur zum Verweilen und Genießen der einzigartigen Kombination von Wald und Seeluft, sondern zu entsprechenden Bewegungsübungen oder zum Meditieren einladen.4siehe  https://www.kur-und-heilwald.de/

💡 Bei der Gestaltung des Wegenetzes und der Plätze wurden speziell auch die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung beachtet. So wurden die Wege mit in entsprechender Breite und zum Teil mit unterschiedlichem Wegebelag ausgestattet, sodass diese auch mit Rollstühlen befahren werden können.
Allerdings wird Menschen mit Bewegungseinschränkungen bei steileren Anstiegen das Besteigen bzw. Befahren mit einer Begleitperson empfohlen (Wegesteigungen siehe Bild 4).5siehe https://www.kur-und-heilwald.de/wege/

Bildbeschreibung: Bild 4 zeigt folgende Wegesteigungen und Anforderungen an: hellgrüne Linie: Wegesteigerung 0-2,9% - geringe Anforderung, dunkelgrüne Linie: Wegesteigerung 3-5,9% - mittlere Anforderung, orange Linie: Wegesteigerung 6-10% - anspruchsvoll und rote Linie: mehr als 10% - sehr anspruchsvoll. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 4: Angabe der Wegesteigungen und Anforderungen
© Mobilfuchs

💡 Und Menschen mit Seheinschränkungen können sich an den farblich und haptisch unterschiedlich gestalteten Pfählen dreieckig gelb, viereckig blau und rot rund gut orientieren. Dabei symbolisieren die unterschiedlichen Farben die entsprechenden Schwierigkeitsgrade ( siehe Bild 5: kurze, mittlere, lange Strecke).

Bildbeschreibung: Bild 5 zeigt folgende Wegemarkierungen und Streckenlängen an: gelbes Dreieck: kurze Strecke - 1110 m, blaues Quadrat: mittlere Strecke - 1800 m und roter Kreis: lange Strecke - 2400 m. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 5: Wegemarkierungen und Strecklänge
© Mobilfuchs

Nachfolgend sehen Sie 3 Beispiele solcher Plätze, welche Trainingseffekte damit erzielt werden können und wie diese sich auf ihr Wohlbefinden auswirken können.

    

1) Baumstammhüpfstrecke

Balancieren Sie von Stamm zu Stamm (siehe Bild 6) durch abwechselndes exaktes Setzen des rechten und linken Fußes.

Bildbeschreibung: Bild 6 zeigt mehrere im Abstand versetzte, in die Erde gebrachte Baumstammstümpfe. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 6: Baumstammhüpfstrecke
© Mobilfuchs

Trainingseffekte: Verbesserung der Gleichgewichtskompetenz, Aufbrechen eingefahrener Bewegungsmuster, Koordination und Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur (Fußgelenke und Kniee)

   

2) Motorisches Sitzen

Setzen Sie sich auf eine der Sitzgelegenheiten (siehe Bild 7)  und balancieren Sie das Gleichgewicht aus.

Bildbeschreibung: Auf Bild 7 sind zwei quaderförmige und eine runde Sitzgelegenheit, je aus mehreren Holzbrettern bestehend, zu sehen, unter denen sich eine Feder befindet. Damit sind die Sitzgelegenheiten im Waldboden verankert. Ende der Bildbeschreibung
Bild 7: Motorisches Sitzen
© Mobilfuchs

Trainingseffekte: Gleichgewichts – und Koordinationsschulung, Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur, Training der Beckenbodenmuskulatur  

    

3) Sensorikpfad mit Präzisionshandlauf

Sensorikpfad: Diese Fläche wird, wenn möglich, barfuß durchwandert, wobei die unterschiedlichen Untergründe mit den Füßen ertastet werden. Die Strecke kann aber auch mit dem Rollstuhl befahren werden.
Sehbehinderte und blinde Menschen können die verschiedenen Untergründe beispielsweise mit einem Blindenlangstock ertasten. Es empfiehlt sich aber aus Gründen der Sicherheit eine Begleitperson mitzunehmen.
Trainingseffekte: Sensibilisierung der Fußsohlen, Förderung der Durchblutung der Fußsohlen, Förderung der arteriellen Durchblutung

Bildbeschreibung: Bild 8 zeigt einen Teil vom Sensorikpfad, bei dem ein Weg, bestehend aus mehreren Brettern und seitlichen Abgrenzungen aus Holz angelegt wurde. Rechts und links neben dem Pfad befindet sich ein geschwungener Handlauf. Eine Holzscheibe mit Griff und Loch in der Mitte kann mit viel Geschick und geschultem Auge über den Handlauf geführt werden, ohne dass dieser berührt wird. Ende der Bildbeschreibung.
Bild 8: Sensorikpfad mit Präzisionshandlauf
© Mobilfuchs

Präzisionshandlauf: Benutzen Sie den Holzring so, dass der gebogene Handlauf nicht berührt wird. Dies erfordert eine sehr gute räumliche Orientierung, Konzentration und Präzision.
Trainingseffekte: Verbesserung der Auge – Hand Koordination, Kräftigung von Schulter-, Arm- und Rumpfmuskulatur 

Vorteile des Waldbadens:
 

      • für Menschen jeden Alters – vom Baby bis zum Senior
      • für Menschen mit oder ohne Behinderung / Krankheit
      • zu jeder Tages – und Jahreszeit möglich, wenn gewünscht
      •  Kosten: kein „Eintrittsgeld“ (mögliche finanzielle Investitionen nur bei
        Führung von einem ausgebildeten Coach)
      • Zeit: „Opferung“ der eigenen (Frei-)Zeit, solange jeder kann und mag
      • Beitrag zur Unterstützung und möglichen Verbesserung Ihrer Gesundheit,
        z.Bsp:

              • sorgt für mehr Achtsamkeit in Bezug auf das eigene Wohlbefinden
              • positives Wirken gegen Stress und Krebs
              • Hilfe bei psychomatischen Erkrankungen, wie Burnout
              • Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates
              • Behandlung von Herz-Kreislauf- und Atemwegs -Erkrankungen
              • Erhöhung der Abwehrzellen im Blut
              • Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
              • Stärkung des Immunsystems 

Weiterführende Informationen

Nachfolgend finden Sie weiterführende Informationen über das Waldbaden.

 

Webseiten:

Wer jetzt Gefallen am Thema Waldbaden bekommen hat noch mehr Informationen sucht, dem seien folgende Webseiten empfohlen:

Werbung*

Kursangebot:

Wer noch tiefer in die Materie des Waldbadens eintauchen und möglicherweise selbst einmal andere Menschen durch den Wald führen möchte, dem können wir die umfangreiche Onlineausbildung „Waldbaden und Naturtherapie“ ans Herz legen, die jeder von zu Hause aus absolvieren kann.

Diese besteht aus 2 Kursen: Im Kurs Waldbaden erfahren Sie Wissenswertes über die vielfältigen und gesundheitsfördernden Heilwirkungen des Waldes auf Körper, Geist und Seele. Enthalten sind im Kurs auch 20 Praxisübungen und Meditationen.
Der Kurs Naturtherapie beschäftigt sich mit Heilwirkungen in ganz unterschiedlichen Naturräumen. Dazu zählen zum Beispiel Wald, Meer, Gebirge, Savanne. Ebenso spielen die unterschiedlichen Jahreszeiten und Elemente, also Feuer, Luft, Wasser und Erde eine wesentliche Rolle bei der Naturtherapie. Auch dieser Kurs wird mit praktischen Übungen und Meditationen abgerundet.

Inhalt der Onlineausbildung:

✓ Umfangreiche Ausbildungs-Unterlagen als PDF-Datei mit 100+ Seiten
✓ 20 Übungen und Meditationen
✓ Audiolektionen
✓ Abschluss-Zertifikat
Am Ende der Ausbildung erhalten Sie ein Zertifikat, was Sie dazu berechtigt, selbst Kurse in Waldbaden und Naturtherapie anzubieten.

💡 Sie können diesen Kurs in Ihrem ganz individuellen Tempo ganz bequem am Computer von zu Hause aus absolvieren. Und das Beste ist: Sie haben lebenslangen Zugriff auf die einzelnen Lektionen und können so die Inhalte und Übungen immer wieder anschauen bzw. praktisch durchführen. 

Also worauf warten Sie noch? 

Weitere Informationen und Bonuslektionen zum Kurs * 

Zusammenfassung und Ausblick:
Waldbaden ist gesund. Probieren Sie es doch einmal wieder selbst aus – es muss ja nicht unbedingt der 1. Kur- und Heilwald Europas sein. Nein, es reicht schon das Grün bei Ihnen um die Ecke.
Suchen Sie sich Ihren „Lieblingsbaum“ aus und umarmen Sie ihn. Besuchen Sie ihn zu jeder Jahreszeit und erleben Sie ihren „Lieblingsbaum“ im Wandel der Jahreszeiten.

💡 Übrigens ist am 21. März der „Internationale Tag des Waldes.“

Abschließend noch ein Zitat zum Nachdenken:

„Mehr noch als sein Holz, mehr noch als die Atemluft, die er uns
kühlt und säubert, das Wasser, das er uns filtert und bewahrt,
die Stille, die er schafft und den Boden, den er festhält, brauchen
wir seine geistigen Wohlfahrtswirkungen: den Wald nicht nur
als grüne Menschenfreude, sondern als den Ort, an dem das uns
verlorengegangene Naturmaß bewahrt wird.“ (Horst Stern)

© Mobilfuchs, 26.03.2021, aktualisiert am 04.07.2022


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