Inhalt des Artikels Bei einer kognitiven Beeinträchtigung handelt es sich um einen zeitweise oder andauernden Funktionsverlust der geistigen Leistungsfähigkeit mit einer unterschiedlich starken Ausprägung. Kognitive Beeinträchtigungen können zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Folgen führen. Zu den wesentlichsten gehören: Von fehlenden Adaptationskompetenzen spricht man, wenn es den Betroffenen nicht möglich ist, sich an die jeweiligen Umweltverhältnisse anpassen zu können. Beim fehlendem Reflexionsvermögen handelt es sich um die nicht vorhandene Fähigkeit, das eigene Verhalten wahrzunehmen und in Bezug zur Umwelt kritisch zu hinterfragen. Dies ist jedoch eine grundlegende Voraussetzung, um aus gesammelten Erfahrungen zu lernen. Bei einer ungenügend ausgeprägten Antizipation handelt es sich um eine Werden beispielsweise negative Erfahrungen infolge von Unfällen gesammelt, so kann dies unwillkürlich zu Handlungsunsicherheiten führen. Dies zeigt sich beispielsweise bei einer zögerlichen oder unsicheren Überquerung einer Fahrbahn. Mit Abnahme der kognitiven Ressourcen erfolgt eine zunehmende Einschränkung der außerhäuslichen Mobilität und Aktivitäten, wodurch das nahe Wohnumfeld für die betroffenen Personen an Bedeutung gewinnt. In Abhängigkeit vom kognitiven Status resultiert in Bezug auf die außerhäuslich investierte Zeit (z. B. weniger Zeit außer Haus, weniger Zeit in Bewegung), eine Zunahme der Inaktivität. Die Wahl der Verkehrsmittel (ÖPV, Pkw, Fahrrad, Fahrdienste, Fuß) für die Nutzung von Aktivitäten, sind kognitiv eher weniger anspruchsvoll und entsprechen mehr routinierten Handlungen bzw. Abläufen. Unbekannte Haltestellen und Bahnhöfe erfordern von allen Nutzern a) eine höhere Anforderung an die Orientierungsfähigkeit sowie In Bezug auf die Orientierung an unbekannten Haltestellen und Bahnhöfen, haben Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen besonders Schwierigkeiten bei a) Verspätungen, Häufig begründen die Betroffenen diese Schwierigkeiten mit a) Ängsten, den Zug zu verpassen, Diese Schwierigkeiten treten innerhalb des unmittelbaren Wohnumfeldes, in welchem die Betroffenen ihre zu nutzenden Haltestellen und Bahnhöfe kennen, eher nur punktuell auf. Maßnahmen von zentraler Bedeutung, die Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen helfen die Orientierung an unbekannten Haltestellen und Bahnhöfen zu erleichtern, sind insbesondere a) eine Verbesserung bzw. eine leicht erklärbare Gestaltung der betrieblichen Abläufe sowie Für viele Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind Fahrpläne oftmals a) zu klein geschrieben, was ihnen eine selbstständige Auseinandersetzung mit den Fahrplänen erschwert und die erforderliche Informationsableitung nicht ermöglicht. Fehlende oder eingeschränkte Lesekompetenzen können diese Schwierigkeiten verschärfen. Daraus lassen sich folgende erforderliche Maßnahmen ableiten: a) eine einfache und klare Strukturierung der Fahrpläne, 💡 Diese zu erfüllenden Maßnahmen lassen unschwer erkennen, dass sich gleichzeitig damit die Lesbarkeit für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen verbessern lässt. Zudem erhöht sich die Attraktivität für alle Fahrgäste im gleichen Maße. In öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bussen, Straßenbahnen und Zügen, ergeben sich für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen Schwierigkeiten aus a) fehlenden visuellen Anzeigen und Dies gilt insbesondere für den Busverkehr im ländlichen Raum. In der Folge kann der Ausstieg an der gewünschten Haltestelle sich problematisch gestalten. Ein verpasster Ausstieg ist nicht auszuschließen, da eine rechtzeitige Betätigung der Haltewunschtaste nicht immer gegeben ist. Ein Ausstieg an der folgenden Haltestelle, in Verbindung mit der erforderlichen Rückfahrt, stellt für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine erneut unlösbare Herausforderung dar. Daraus ergeben sich folgende unentbehrlichen Maßnahmen: a) Sicherstellung von akustischen und visuellen Fahrgastinformationen bzw. Haltestellenansagen in allen ÖPV-Fahrzeugeneinfache (Zwei-Sinne-Prinzip) sowie Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen beklagen oftmals fehlende Kenntnisse über bestehende Hilfsangebote, wie beispielsweise a) bestehende Begleitdienste im ÖPNV, In deren Folge bestehen nicht nur Informationsdefizite, sondern es kommt auch zur Verhinderung der Nutzbarkeit vorhandener Assistenzangebote. Hier zeigt sich die Notwendigkeit, auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, den Informationszugang zu verbessern und auszubauen. Viele Menschen mit kognitiven Beeinträchtigung würden gern ein Auto fahren. Als Zugangsvoraussetzung ist jedoch der Erwerb eines Führerscheins erforderlich, was für die Betroffenen schwierig ist. a) die Komplexität des Straßenverkehrs, Die außerhäusliche Mobilität von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen erfordert Anpassungsstrategien wie: a) Adaptationsstrategien oder Beispiele für die Nutzung von Adaptationsstrategien sind unter anderem: Zu den selektiven Strategien von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gehören beispielsweise: a) die Nutzung spezifisch bekannter Wege © Mobilfuchs, 07.01.2023
Was versteht man unter einer kognitiven Beeinträchtigung?
Folgen kognitiver Beeinträchtigungen
fehlende oder eingeschränkte vorherige Erkennbarkeit der Folgen von Handlungen.Barrieren aus Sicht der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Orientierung an unbekannten Haltestellen und Bahnhöfen
b) ein größeres Maß an Flexibilität.[/su_box]
b) unvorhergesehenen Verbindungsausfällen und
c) unvorhergesehenen Gleiswechseln.
b) Ängsten, an der falschen Haltestelle auszusteigen oder
c) Ängsten, das richtige Gleis nicht zu finden.
b) die Vermeidung von betrieblichen Störungen.Fahrplangestaltung
b) zu komplex (Was sind für mich die richtigen Informationen?) und
c) zu unübersichtlich,
b) die Notwendigkeit der Wahl einer angemessenen Schriftgröße- und Kontrastgestaltung,
c) eine Verbesserung der Lesesituation z. B. durch eine angemessene Anordnungshöhe des Fahrplanaushangs (mittlere Lesehöhe in 130 cm und deren Oberkannte in max. 160 cm über OFF), Beleuchtung und der Vermeidung spiegelnder Abdeckungen bei den Aushängen.Orientierung in öffentlichen Verkehrsmitteln
b) fehlenden Ansagen des nächsten Halts.
b) Außenansagen an Fahrzeugen über Linie und Fahrziel.Informationsdefizite
b) die Mobilitäts-Servicezentrale der Deutschen Bahn sowie
c) die Möglichkeiten einer Umsteigehilfe bei der Deutschen Bahn.Infrastruktur im ländlichen Raum (Sozialraum)
Fahrkartenpreise der öffentlichen Verkehrsmittel
Führerschein und Auto
b) das Lesen und die Interpretation der Verkehrszeichen,
c) die Beachtung der StVO sowie
d) die fehlenden Finanzmittel zum Erwerb von Führerschein und Pkw (einschließlich dessen Unterhaltung).Personelle Assistenz
Anpassungsstrategien
b) selektive Strategien.Adaptationsstrategien
Selektive Strategien
b) die Nutzung vertrauter Verkehrsmittel
c) Vermeidung von unbekannten, unsicheren und verkehrsreichen Mobilitätsbereichen und
d) Mobilität zu bestimmten Zeiten (z. B. nachts)Einsatz von selektiven Strategien
Aber diese Strategien stellen letztlich keine grundlegende Problemlösung im Interesse der Betroffenen dar. Tatsächlich werden mit den Strategien bestehende Schwierigkeiten nur umgangen und bestehen weiterhin fort.
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Mobilitätsverbesserungen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind notwendig!
Fehlende oder eingeschränkte Adaptationskompetenzen
Fehlendes oder eingeschränktes Reflexionsvermögen
Fehlende oder eingeschränkte Antizipation
Handlungsunsicherheit
Häusliches Umfeld
Verkehrsmittelwahl
Schwierigkeiten:
Maßnahmen zur Orientierungserleichterung:
Zu den wesentlichsten Hürden gehören hier:
Zusammenfassung:
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